Coronavirus

Wildes Gezerre um Masken – was nun wirklich geplant ist

Seit dem Vorstoß der Grünen diskutiert das Land über das Comeback der Maskenpflicht. Sie dürfte vorerst eher nicht kommen, erfährt "Heute".

Heute Redaktion
Die Grünen wollen Masken-Pflicht zurück, die Kanzlerpartei stemmt sich gegen neue Masken-Qual.
Die Grünen wollen Masken-Pflicht zurück, die Kanzlerpartei stemmt sich gegen neue Masken-Qual.
picturedesk.com; "Heute"-Montage

Drittes Jahr der Pandemie – und wieder diskutiert Österreich im Herbst über eine Verschärfung der Pandemie-Maßnahmen. Wie von "Heute" ausführlich berichtet, trug sich Gesundheitsminister Johannes Rauch mit dem Gedanken, die FFP2-Maskenpflicht wieder einzuführen. Grünen-Klubchefin Sigrid Maurer heizte die Debatte mit einem Interview am Wahlabend weiter an: "So wie es immer angekündigt war: Wenn der Winter kommt, wenn die Zahlen steigen, dann wird irgendwann auch wieder die Maskenpflicht in Innenräumen, den öffentlichen Verkehrsmitteln und dem Lebensmittelhandel zurückkehren", so Maurer.

Wirtschaft auf den Barrikaden

Was folgte, war breite Ablehnung. FP-Wien-Chef Dominik Nepp fand deftige Worte, sprach von "einer Verarschung der Sonderklasse". Der Handelsverband kritisierte: "Der Handel ist kein Corona-Hotspot. Die Einführung einer Maskenpflicht würde bei vielen Mitarbeitenden das Fass zum Überlaufen bringen. Viele Angestellte haben bereits angekündigt, kündigen zu wollen, sollte die Maskenpflicht in den Geschäften neuerlich kommen." Bei einer Umfrage unter "Heute"-Usern (über 180.000 Teilnehmer) sprachen sich 76 Prozent gegen eine neuerliche Maskenpflicht in Öffis, Geschäften und Indoor-Räumlichkeiten aus.

Landeschefs gegen Maßnahmen

Hinter den Kulissen läuft nun ein hitziger Poker um die FFP2-Verschärfung. "Heute" hat die Details.

➤ In der türkis-grünen Regierung laufen die Telefone heiß. Für die ÖVP seien zum derzeitigen Zeitpunkt keine neuen Maßnahmen denkbar, erfährt "Heute". Ein Regierungs-Insider sagt: "Bis auf Michael Ludwig hat sich kein einziger Landeshauptmann dafür ausgesprochen. Es gibt einen Variantenmanagement-Plan vom Sommer, dieser sieht aktuell keine Notwendigkeiten vor. Dieser gilt für uns. Und Experten werden immer für mehr Schutzmaßnahmen plädieren, wenn man sie danach fragt."

➤ Auch im Gesundheitsministerium sind intensive Beratungen im Gange. Tenor: eher Bremse, da die "Plateau-Phase dieser Welle schon in Kürze erreicht sein könnte", wie es im Ressort heißt. Die Corona-Zahlen hätten sich im Vergleich zum vorigen Montag nicht mehr erhöht. Man möchte nun Zeit gewinnen – Deadline ist der 23. Oktober, so lange läuft die aktuelle Verordnung. Wenn sich die Lage nicht weiter zuspitzt, soll alles so weiterlaufen wie bisher.

➤ Worauf läuft es nun hinaus? Der Minister wird wohl die dringende Empfehlung von GECKO sowie der Corona-Kommission erneuern, in öffentlichen Innenräumen freiwillig FFP2-Masken zu tragen. Außerdem sollen Impfung und Corona-Medikamente wieder stärker in den Fokus gerückt werden.